Was sind Wein-„Ablagerungen“?

Häufig können in Weinen, insbesondere bei Rotweinen und einige Jahre nach der Ernte, Unvollkommenheiten bei der visuellen Untersuchung aufgrund von Rückständen oder Sedimenten festgestellt werden, die gemeinhin als „Bodensatz“ bezeichnet werden, weil sie sich am Boden der Flasche absetzen.

Die Bildung dieser Ablagerungen wird durch einen natürlichen Prozess verursacht, der durch die Aggregation und nachfolgende Ausfällung fester Substanzen in der flüssigen Lösung des Weins erfolgt, die sich am Boden der Flasche absetzen.

Die Eigenschaften dieser Substanzen variieren je nach Art des Weins, seinem Produktionsprozess und der Reifung/Alterung, die er durchlaufen hat.

In Rotweinen können sich Ablagerungen bilden, wenn die Pigmente der Traubenbeeren – die Anthocyane – sowie einige aromatische Substanzen in Flocken aggregieren und sich anschließend am Boden der Flasche absetzen. Wenn dies geschieht, ändert sich auch die Farbe und das Aroma des Weins.

Kristalle aus Kalzium- oder Kaliumtartrat bilden sich hingegen, wenn der Wein plötzlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, beispielsweise während des Kühlprozesses. Dies führt zur Ausfällung kleiner Teilchen von Kalziumsulfat oder Tartratsalzen, die sich immer am Boden der Flasche absetzen.

Das Vorhandensein solcher Kristalle schafft kein Problem für die Integrität des Weins, vielmehr zeigt es, dass der Wein sehr wenige Behandlungen durchlaufen hat.

Auch während der Fermentation können sich Hefezellen und Zellrückstände der Fermentation absetzen, besonders wenn der Wein nicht vollständig geklärt oder filtriert wurde. Auch Proteine und Tannine, die in einigen Weinen enthalten sind, können sich im Laufe der Zeit absetzen, besonders wenn keine Klärung oder vollständige Filtration stattgefunden hat.

Die Bildung von Ablagerungen kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter die Rebsorte, die Weinherstellungstechniken, der Klärungs- und Filtrationsprozess sowie die Lagerbedingungen des Weins.

Wenn „Ablagerungen“ vorhanden sind, sammeln sie sich am Boden der Flasche in Form von Rückständen an und zeigen sich als kleine Trümmer oder als Schleier, je nach Menge und Art der Substanzen, aus denen sie bestehen.

Um die visuelle Auswirkung der Ablagerungen während der Verkostung zu minimieren, wird empfohlen, die Flasche vorsichtig zu handhaben, jegliches Schütteln zu vermeiden und so die Rückstände möglichst zusammengehalten und kompakt am Boden der Flasche zu halten.

Bei reiferen Weinen oder solchen mit besonders auffälligen Rückständen ist es üblich, den Wein zu dekantieren, d.h. ihn in einen Dekanter oder ein anderes Gefäß zu gießen, vorzugsweise nachdem er belüftet wurde, um so die Sedimente vom Wein zu trennen und einen klareren Trinkgenuss zu ermöglichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Rückstände, über die wir gesprochen haben, obwohl sie uns visuell stören können, nicht notwendigerweise auf einen fehlerhaften Wein hindeuten.

Im Gegenteil, in einigen Fällen werden sie als Zeichen der Authentizität angesehen und können sogar die Komplexität des Weins erhöhen, insbesondere bei reiferen Weinen.

Wir empfehlen daher, bei den Weinen, die Sie trinken, besondere Aufmerksamkeit auf die Rückstände zu legen, die sich in einer Flasche befinden können. Diese sollten nicht notwendigerweise als Probleme des Weins oder als eigentliche Mängel betrachtet werden, sondern eher als ein charakteristisches Zeichen für die Qualität und die Herkunft des Weins selbst.